21.05.2015

Rallye Thüringen

Am Vatertag reiste das komplette Rallyeteam in das 400 km entfernte niedliche Städtchen Pößneck in Thüringen an. Die im Rallyekalender schnellste, ausschließlich auf Asphalt stattfindende Rallye Thüringen galt es als 3. Lauf zum Opel-Adam-Cup 2015 zu bewältigen. Nach dem Kennenlernen und Abfahren der Rallyestrecken am Freitagmorgen war es den beiden Rallyepiloten klar, das man auf den zum Großteil auf Landstraßen stattfindenden Wertungsprüfungen ein hohes Tempo gehen muss, wenn man wieder unter die ersten Zehn des Cups fahren wollte. Erfahrungen mit solch schnellen Strecken hatte man jedoch in der Vergangenheit noch nicht sammeln können.

Am späten Freitagabend ging es endlich los - nach einem spektakulären City-Drift-Rennen mit ausländischen Driftkünstlern das mitten in der Stadt Pößneck vor einer großen Zuschauerkulisse stattfand, kamen die Rallyeteilnehmer nach einer bereits gefahrenen Wertungsprüfung auf eben diesen Stadtrundkurs zur zweiten Sonderprüfung. Es galt 4 Runden + Ausfahrt zu fahren, insgesamt über 9 Kilometer durch einen Tunnel, Kreisel, Abzweigungen etc. Tim und Tobias fühlten sich in diesem Rundkurs sehr wohl und fuhren von 17 gestarteten Cupteilnehmern die sechstbeste Zeit.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich schon das Sohn-/Vater-Team Knapp/Knapp sowie der Gesamtsieger der Hessen-Rallye Vogelsberg, Yannick Neuville mit jeweils einem Totalschaden abgemeldet, erfreulicherweise ohne Blessuren.

Am nächsten Tag standen insgesamt nochmals 8 Wertungsprüfungen an, allesamt auf schnellen Bergauf-/Bergab-Passagen. Tim und Tobi waren hinsichtlich ihres Streckenaufschriebes unsicher und ließen deshalb etliche Sekunden im ersten Durchgang liegen. In der zweiten Schleife verbesserte man sich zwar kontinuierlich pro Prüfung im Schnitt um 10-15 Sekunden, aber die Konkurrenz schlief leider auch nicht. Gerade die skandinavischen Fahrer ließen es richtig fliegen und befanden sich in gewohnten Geschwindigkeitsregionen, allerdings nicht auf Schotter sondern auf Asphalt.

Bei einem gebrochenen Radbolzen sowie einsetzendem Regen auf der letzten Prüfung, galt es nur noch heil anzukommen. Zumal sich zwei weitere Teams bis zur nächsten Rallye um eine neue Rohkarosse kümmern müssen, weil beide einen deftigen Abflug hatten - auch hier Gott sei Dank nur Blech verbogen.

Im Ziel hatte man zwar nur den 13. Platz erreicht, aber alle waren sich einig: Hauptsache wieder Erfahrung gesammelt und vor allem wieder ins Ziel gekommen - 3 Starts - 3 Zielankünfte - so kann´s weitergehen.

Vom Kalender her hätte das Rallye-Team eine 13-wöchige Zwangspause, was gerade für die Entwicklung der jungen Fahrer von Nachteil wäre. Deshalb hat man sich entschlossen bei der Rallye Stemweder Berg am 19./20.06.2015 teilzunehmen, einem Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft. Start- und Zielort befindet sich in 32312 Lübbecke, Nordrhein-Westfalen.

Text: Rainer Wacker

Foto: Georg Biegel